Winkelschleifer - ein vielseitiges Werkzeug zum Schleifen und Trennen von Materialien
Der Winkelschleifer ist ein sehr effektives Werkzeug zum Trennen von Metall und zum Schleifen verschiedener Materialien. Er wird jedoch von Heimwerkern oft übersehen, obwohl er vielseitig einsetzbar ist und zu den vielseitigsten Maschinen gehört. Ein Tisch-Rundschleifer hingegen ist in erster Linie auf das Schleifen spezialisiert, wird aber einen unersetzlichen Platz in Ihrer Werkstatt finden.
Der Winkelschleifer, auch Flex-, Karabiner-, Carboflex- oder Gratschleifer genannt, ist die offizielle Bezeichnung für dieses Werkzeug. Die Achse des rotierenden Werkzeugs (Scheibe, Bürste, Walze) steht senkrecht zur Achse des Elektromotors, und die Kraft wird über ein Winkelgetriebe übertragen.
Winkelschleifer werden häufig nach der Größe der eingespannten Scheibe eingeteilt. Diese Größe wirkt sich auf die Anzahl der Umdrehungen aus. Die meisten Scheiben sind für eine maximale Umfangsgeschwindigkeit von 80 m/s ausgelegt. Bei einer Scheibe mit einem Durchmesser von 125 mm entspricht dies beispielsweise 12.223 Umdrehungen pro Minute, während eine Scheibe mit einem Durchmesser von 230 mm dieselbe Geschwindigkeit bei 6.643 Umdrehungen pro Minute erreicht.
Im Allgemeinen liegen die Maschinendrehzahlen für die verschiedenen Scheibendurchmesser immer unter der Grenzdrehzahl, zum Beispiel 12 000 oder 6600 U/min.
Bei einigen Modellen kleinerer Winkelschleifer kann die Drehzahl in einem bestimmten Bereich eingestellt werden, z. B. von 3000 bis 12 000 U/min für das Trennen und Schruppen oder im unteren Bereich von 2000-4000 U/min für das Schleifen und Polieren.
Neben den gebräuchlichsten Durchmessern von 125 und 230 mm gibt es auch Scheiben mit 115, 150 und 180 mm Durchmesser, die je nach Bedarf und Anwendung eingesetzt werden.
Die Wahl der richtigen Scheibe Winkelschleifers ist eine wichtige Entscheidung für jeden Heimwerker. Es gibt verschiedene Größen von Schleifern, die für bestimmte Aufgaben geeignet sind. Dabei ist es wichtig, einen Typ mit der passenden Geschwindigkeitseinstellung zu wählen. Die Ausgangsleistung von Winkelschleifern reicht von 500 bis 1900 Watt.
Es stimmt, dass leistungsstärkere Schleifer höhere Lasten bewältigen können, ohne zu überhitzen. Für normale Arbeiten ist ein Schleifer mit einer Leistung von 800-1000 Watt die optimale Wahl, der eine ausgewogene Leistung bietet.
Anspruchsvollere Anwender, die in Häusern arbeiten, sollten zu einem größeren Winkelschleifer mit einem 230-mm-Teller greifen. Dieser große Schleifer bietet einen Vorteil beim Schneiden von Baumaterialien.
Der große Winkelschleifer, der auch als "Flexa" bezeichnet wird, hat eine höhere Leistung (1800-2600 W) und keine Drehzahlregelung.
Schleifer mit einer Scheibe von 150 mm Durchmesser sind von kleineren Winkelschleifern abgeleitet und ermöglichen einen größeren Schnitt bei geringem Gewicht.
Umgekehrt sind 180-mm-Scheibenschleifer von großen Winkelschleifern abgeleitet und bieten einen geringeren Schnitt als Kompromiss für ein akzeptables Gewicht. Diese Schleifer werden hauptsächlich in verschiedenen handwerklichen und industriellen Bereichen eingesetzt. Ein Sortiment verschiedener Größen zu Hause zu haben, ist ein unnötiger Luxus.
Ein Winkelschleifer allein ist ohne passendes Zubehör nicht ausreichend. Zu den gängigsten Zubehörteilen gehören Scheiben zum Trennen von Materialien und zum sogenannten Schruppen. Wir verwenden bewusst den Begriff "Schruppen" anstelle von "Schneiden", weil der Winkelschleifer Material (in der Regel Metall oder mineralische Werkstoffe) durch Schleifen abträgt und dabei das Werkzeug selbst verschleißt.
Trennschleifscheiben können aus Schleifmaterial oder aus Metall mit einer Schicht aus Schleifmaterial geformt sein (für den Laien als Diamantscheiben bekannt). Je dünner die "Trennscheibe" ist, desto geringer ist der Widerstand, den sie bei der Arbeit leistet, und desto schmaler ist der Schnitt im Material.
Für das Grobschleifen und den effizienten Materialabtrag werden dicke Scheiben aus gepresstem Schleifmaterial verwendet. Diese Scheiben sind in allen Durchmessern erhältlich und eignen sich für Schrupparbeiten.
Das Schleifen kann auch mit Lamellen- oder Faserscheiben durchgeführt werden. Bei diesen Scheiben sind die Schleifkörner in ein flexibles Harzbindemittel eingebettet, wodurch sie den Kurven der Materialoberfläche besser folgen können. Sie ähneln Schleifpapier und -tuch mit verschiedenen Körnungen (16 bis 150), die für den Grob- bis Feinschliff verwendet werden. Diese Scheiben werden mit einem Durchmesser von bis zu 180 mm hergestellt.
Neben Trenn- und Schruppscheiben für metallische und mineralische Werkstoffe sowie Universalschleifscheiben gibt es auch ein breites Angebot an Spezialzubehör. Dazu gehören Bürstenscheiben, Zahnfrässcheiben, Hobelscheiben, Raspelscheiben, Schleif- und Poliervliese in Form von Scheiben mit Klettspannung auf einem Driftteller oder Zylindern mit Spannung durch einen speziellen Drift.
Einzigartige Maschinen mit Schrägverzahnung sind Kreissägen, die mit gegenläufigen Zahnscheiben ausgestattet sind. Diese Sägen sind für das Schneiden von Holz, Kunststoff und Metall konzipiert.
Die Blätter mit gesinterten Hartmetallscheiben schleifen das Material nicht, sondern beißen es buchstäblich ab, was weniger Reibung verursacht und die Erhitzung von Werkstück und Werkzeug verringert. Außerdem werden beim Schneiden von Eisenmetallen keine Funken erzeugt.
Das Arbeiten mit gegenläufigen Sägeblättern ist schneller als das Arbeiten mit Entgratungsblättern.
Winkelschleifer haben eine hohe Drehzahl, genauer gesagt, die Werkzeuge haben eine hohe Umfangsgeschwindigkeit. Dies bedeutet neben einem schnellen Arbeitsfortschritt auch eine höhere Verletzungsgefahr.
Ein schnell rotierendes Werkzeug kann ein loses Kleidungsstück erfassen und sehr schnell Verletzungen verursachen, wenn es mit einem Körperteil in Berührung kommt.
Beim Abschleifen des Werkstücks oder sogar des Werkzeugs werden kleine Materialstücke weggeschleudert und bei eisenhaltigen Metallen entstehen auch Funken. Daher ist das Tragen eines Augenschutzes(Schutzbrille, Gesichtsschutz) unerlässlich.
Da bei der Hochgeschwindigkeitsbearbeitung auch viel Lärm entsteht, sollten Sie Ihr Gehör mit Kopfhörern oder Ohrstöpseln schützen. Wenn die Verwendung eines Schutzes für das Werkzeug vorgeschrieben ist, bringen Sie ihn am Winkelschleifer an. Er verringert die Verletzungsgefahr und lenkt den Strom von Partikeln und Funken.
Der Winkelschleifer sollte mit beiden Händen fest gehalten werden, da es bei der Arbeit zu Rückstößen und zum Verlust der Kontrolle über die Maschine kommen kann. Bei richtiger Bedienung sind die Auswirkungen des Rückschlags überschaubar, und die mechanische oder elektronische Kupplung, die in der Regel bei teureren Winkelschleifermodellen vorhanden ist, kann ebenfalls helfen.
Nützlich ist auch die Anlaufstrombegrenzung, die ein langsames Hochdrehen des Geräts ermöglicht. Diese Funktion dient als Schutz vor dem Anlaufstromstoß des Elektromotors und verhindert das Risiko durchgebrannter Sicherungen. Das allmähliche Anlaufen trägt auch zu einem komfortableren Betrieb des Schleifers bei.
Bei Schleifmaschinen mit Dauerlaufsperre ist eine Funktion wünschenswert, die die Schleifmaschine bei einem Stromausfall oder beim Ziehen des Netzkabels aus der Steckdose automatisch abschaltet, auch wenn der Schalter eingeschaltet bleibt. Um weiterarbeiten zu können, muss die Schleifmaschine erst aus- und dann wieder eingeschaltet werden.
Tischschleifmaschinen sind in erster Linie zum Schleifen gedacht, aber es gibt verschiedene Modelle mit unterschiedlichem Zubehör, darunter auch Scheiben zum Polieren und für andere Aufgaben.
Die Basismodelle haben zwei Schleifteller, die an beiden Enden eines rotierenden Elektromotors angebracht sind. Eine Scheibe ist gröber und dient zum schnellen Schleifen, während die andere Scheibe feiner ist und sich für die Endbearbeitung eignet. Die Scheiben unterscheiden sich nicht nur in der Größe (Außendurchmesser und Breite), sondern auch im Durchmesser des Spannlochs und der Körnung.
Es gibt auch Modelle mit einem eingebauten Getriebe, das es ermöglicht, eine der Scheiben mit einer niedrigeren Geschwindigkeit zu betreiben. Diese Art von Schleifmaschine eignet sich besonders für das Schleifen von Werkzeugen, bei dem ein langsamerer Prozess erforderlich ist, um eine Überhitzung des Messers und eine Erweichung der Härte zu vermeiden.
Die langsam laufende Scheibe ist oft in Wasser getaucht, was eine bessere Kühlung und einen feineren Schliff ermöglicht. DieseTisch-Tellerschleifmaschinen sind in der Regel mit einem Führungssystem ausgestattet, das ein präzises Schleifen der Werkzeuge im gewünschten Winkel ermöglicht. Autor: Simon Křižák