Alles über Schweißen
MMA (Metall-Lichtbogen-Handschweißen)
Ein Verfahren zum Lichtbogenhandschweißen mit umhüllten Schweißelektroden. Die Schweißquelle kann Wechselstrom (Trafogeräte) oder Gleichstrom (Inverter) sein. Fast alle umhüllten Elektroden werden an den Pluspol der Quelle (+) angeschlossen, während die Masseklemme an den Minuspol (-) der Quelle angeschlossen wird. Nur in Ausnahmefällen, wenn saure Elektroden verwendet werden, wird eine Umpolung vorgenommen.
MIG-MAG (Metall-Inertgas-Metall-Aktivgas)
Ein Schweißverfahren, bei dem der Schweißzusatzwerkstoff durch eine Zuführeinrichtung kontinuierlich der Schweißstelle zugeführt wird. Der Schweißzusatzwerkstoff wird durch einen Lichtbogen aufgeschmolzen, und das Schmelzbad wird durch ein der Schweißstelle zugeführtes Schutzgas vor atmosphärischer Oxidation geschützt. Auch als Schutzgasschweißen bekannt.
FLUX
Ein modernes Schweißverfahren, das dem MIG-MAG-Verfahren ähnelt, bei dem der Schutzgasschutz durch ein Material ersetzt wird, das beim Schmelzen des Schweißdrahtes verdampft und die Schweißung vor atmosphärischer Oxidation schützt. Dieser Schweißdraht, auch als "Hohlraumdraht" bezeichnet, ist ein gewickeltes Band, das mit Rutil- oder Basalt-Zusatzwerkstoff gefüllt ist. Dieses Band wird aufgewickelt, an den Rändern fixiert, um ein Öffnen zu verhindern, und schließlich geglüht. Bei dieser FLUX-Methode entfällt die Notwendigkeit einer zusätzlichen Gasanlage, was die Vorteile des MIG-MAG-Schweißens mit sich bringt. Die Schweißnaht ist im Vergleich zum herkömmlichen MIG-MAG-Verfahren sauberer, runder und homogener.
WIG(Wolfram-Inert-Gas)
Beim WIG-Schweißen wird die Wärme eines gezündeten Lichtbogens genutzt, der zwischen einer unlöslichen Elektrode (Wolfram) und dem zu schweißenden Teil gehalten wird. Die Elektrode wird von einer Schweißpistole gehalten, die für die Übertragung des erforderlichen Schweißstroms geeignet ist. Die Elektrode und das Schweißbad werden durch einen Inertgasstrom (meist Argon, Ar 99,5 %) vor atmosphärischer Oxidation geschützt. Das Schweißmaterial kann manuell zugeführt werden oder das Schweißen erfolgt durch Aufschmelzen nur der Kanten der Schweißteile.
WIG DC
DC ist die Gleichstrom-Ausgangsspannung der Schweißstromversorgung und eignet sich zum sauberen Schweißen aller Arten von kohlenstoffarmen und kohlenstoffreichen Stählen sowie kupfer-, nickel- und titanhaltigen Stählen und deren Legierungen. Beim WIG-Schweißen mit einer an den Minuspol angeschlossenen Gleichstromelektrode wird in der Regel eine Elektrode mit 2 % Cerium verwendet.
WIG AC
AC ist die Ausgangswechselspannung des Schweißgeräts und eignet sich zum Schweißen von Metallen wie Aluminium und Magnesium. Diese Metalle bilden beim Schweißen ein schützendes Isolieroxid auf der Schmelze. Durch Änderung der Polarität des Schweißstroms wird dieses Oxid durch einen Mechanismus "gebrochen", der als "ionisches Sandstrahlen" bezeichnet wird. Die Spannung an der Wolframelektrode ist abwechselnd positiv (EP) und negativ (EN), etwa 300 Mal pro Sekunde. Dies ermöglicht das Entfernen des Oxids und eine maximale Wärmeübertragung auf das zu schweißende Teil.
Schweißinverter
Ein Gerät, das die normale Netzspannung gleichrichtet und durch eine elektronische Schaltung in eine hochfrequente Wechselspannung umwandelt. Diese wird dann in eine für das Schweißen geeignete Gleichspannung (DC) umgewandelt. In besonderen Fällen bleibt der Wechselstromausgang erhalten oder die Polarität wird elektronisch umgeschaltet. Inverter bieten Vorteile wie geringes Gewicht, die Möglichkeit, die Ausgangsspannungs-Wellenform einzustellen und zusätzliche Funktionen, die den Komfort und die Qualität des Schweißens erhöhen.
Weitere Funktionen des Wechselrichters:
Arc Force: Regelt den Schweißstrom, um eine gleichmäßige Schweißung zu gewährleisten, selbst wenn der Abstand zwischen Elektrode und Schweißnaht variiert.
Anti-Stick: Verhindert das Festkleben der Elektrode beim Zünden des Lichtbogens.
Heißstart: Erhöht die Ausgangsparameter beim Zünden des Lichtbogens, um eine leichte Zündung zu gewährleisten.
HF (WIG): Hochfrequenzzündung des Lichtbogens ohne Kontakt der Elektrode mit dem Schweißgut.
Lift (WIG): Zündung des Lichtbogens durch Bewegen der Wolframelektrode von der Schweißstelle weg.
Slope Down: Der Schweißstrom fällt allmählich ab, wenn die Schweißtaste losgelassen wird.
Power Usage oder Load Factor
Ein sehr wichtiger Parameter für alle Schweißgeräte, der den Prozentsatz der Zeit angibt, in der das Gerät bei einer Umgebungstemperatur von 40°C einen angemessenen Strom liefern kann.
Short ARC (Kurzlichtbogen)
Ein Drahtschmelzverfahren im MIG-MAG-Prozess, bei dem die Drahtspitze im Schmelzbad einen kurzen Kurzschluss verursacht, um die Tropfenablösung zu steuern.
Spray ARC (Sprühlichtbogen)
Eine MIG-MAG-Methode, bei der der Draht mit höheren Strömen und Spannungen geschmolzen wird, ohne dass es zu Kurzschlüssen kommt.
Impulslichtbogen
Eine kontrollierte Drahttropfenübertragung im Sprühlichtbogenmodus, bei der jeder Stromimpuls die Ablösung eines einzelnen Tropfens verursacht.
SYNERGY (Synergie)
Mit dieser Funktion können mehrere Funktionen des Schweißgeräts gleichzeitig genutzt werden, und es sind etwa 15 Programme für verschiedene Schweißmaterialien vorprogrammiert.
2T/4T-Modus (Zweitakt-Viertakt-Modus)
Zweitakt: Der Schweißgerät startet durch Drücken der Taste und stoppt, wenn die Taste losgelassen wird.
Viertakt: Ein Druck auf die Taste startet das Gerät, und es bleibt aktiv, bis die Taste erneut gedrückt wird.
Bi-Level: Ermöglicht das Umschalten des Schweißstroms in zwei Stufen während des Schweißens.
Pilotlichtbogen: Eine meist automatische Zündung des Lichtbogens, die häufig in automatischen Schweißmaschinen verwendet wird.
Geeignete Arten des WIG-Schweißens für verschiedene Materialien:
DC | AC | |
Stahl | * | |
Rostfreier Stahl | * | |
Gusseisen | * | |
Kupfer | * | |
Nickel | * | |
Titan | * | |
Aluminium | * | |
Messing | * | |
Bronze | * | |
Legierungen |
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